Wie teuer sind Elektroautos?

Elektromobilität macht Spaß und sie ist umweltfreundlich – aber Elektrofahrzeuge sind teuer. Betrachtet man hingegen nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Betriebskosten, dann kann man mit einem Elektrofahrzeug sogar Geld sparen.

Der erste Eindruck beim Testen eines Elektroautos ist immer ähnlich: Wow, der hat ja eine stärkere Beschleunigung als ein Verbrenner! Man hört ja überhaupt nicht, dass der Motor an ist! Der fährt ja wie von alleine! Elektromobilität ist eben nicht nur umweltfreundlich, sie macht auch Spaß. Das wird jeder bestätigen, der schon einmal selbst am Steuer eines Elektroautos saß.

Aber Elektromobilität kostet auch einiges an Geld. Aufgrund der noch immer teuren Batterien sind Elektroautos in der Anschaffung spürbar teurer als Autos mit Diesel- oder Benzinmotor, der Mehrpreis für die Elektroversion beträgt bei den meisten Modellen mehr als 5.000 €. Deutlich mehr Geld ausgeben für ein Auto mit weniger Reichweite – macht das Sinn?

Wenn man die Sache bis zum Ende durchrechnet, durchaus. Da Elektromotoren deutlich effizienter arbeiten als Verbrennungsmotoren, brauchen sie deutlich weniger Energie. Hinzu kommt, dass Strom wesentlich billiger ist als Benzin oder Diesel. Bei jedem Kilometer, den man mit einem Elektrofahrzeug zurücklegt, spart man gegenüber dem Verbrenner also bares Geld. Auch im Unterhalt sind Elektroautos günstiger, Ölwechsel und Verschleißteile wie Kupplung oder Auspuff gehören der Vergangenheit an. Hinzu kommt eine steuerliche Ersparnis: Elektroautos sind in Südtirol fünf Jahre lang von der staatlichen Autosteuer befreit. Auch in den Folgejahren müssen nur 25 % der normalen Steuer des Landes Südtirol bezahlt werden. Bei den laufenden Kosten sind Elektrofahrzeuge also deutlich billiger. Betrachtet man nicht nur den Kaufpreis, sondern die sogenannten „Total Cost of Ownership“ (TCO), also sämtliche Ausgaben, die man im Laufe eines Autolebens für das Auto tätigt, dann kann mit einem Elektroauto insgesamt durchaus Geld sparen.

Seit 2017 gibt es in Südtirol für Elektrofahrzeuge zudem Kaufprämien von bis zu 4.000 €, sodass E-Fahrzeuge nun auch im Ankauf deutlich günstiger sind. Diese Prämien sind Teil des Maßnahmenpaketes #greenmobilitybz, das von der Arbeitsgruppe Green Mobility ausgearbeitet wurde um die nachhaltige Mobilität in den Vordergrund zu rücken.

Wir haben eine Vergleichsrechnung zwischen einem VW Golf und einem VW ID.3 durchgeführt. Als Kaufpreis des Fahrzeugs wurden die Listenpreise hergenommen, abzüglich des angenommenen Restwertes nach 10 Jahren (Golf: ca. 8.000 €; ID.3: ca. 10.000 €). Angenommen das Auto wird 10 Jahre lang und jeweils 15.000 km genutzt, ergibt der Vergleich, dass die Instanthaltungskosten beim elektrisch betriebenen ID.3 deutlich niedriger sind, auch wenn das Modell in der Anschaffung teurer ist. So spart man mit einem Elektroauto auch ohne Kaufprämie insgesamt 6 % im Vergleich zum Diesel betriebenen Golf. Rechnet man die Kaufprämien des Landes auf die Betriebszeit von 10 Jahren auf, ergibt sich gar eine Ersparnis von 13 %. Natürlich hängen die Kosten stark mit der jeweiligen Nutzung zusammen. Mit mehr gefahrenen Kilometern steigt auch die Rentabilität der Elektroautos. Insbesondere in Fuhrparks, wo die Autos häufig im Einsatz sind, können sich Elektroautos also auch finanziell durchaus lohnen.

Ein Gewinn sind Elektroautos auf jeden Fall für die Umwelt: kein Lärm, keine Abgase, bei der Nutzung von regenerativem Strom auch kein CO2-Ausstoß. Und: Ein Elektroauto fahren macht einfach Spaß!

Kostenvergleich

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22.06.2015 − Elektromobilität