Das Maßnahmenpaket #greenmobilitybz
Südtirol will zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität werden. Mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Paket #greenmobilitybz kann das tatsächlich gelingen.
Das Maßnahmenpaket #greenmobilitybz orientiert sich an der Pyramide der nachhaltigen Mobilität: Oberste Priorität hat die Verkehrsvermeidung, denn der umweltfreundlichste Verkehr ist der Verkehr, den es gar nicht gibt. Vorgesehen sind hier normative Regelungen für eine nachhaltige Raumplanung der kurzen Wege, Mobilitäts-Lehrgänge für kommunale Planer/Gemeindereferenten, Planungsleitfäden für Gemeinden und verbesserte Kriterien zur Vorprüfung von Straßenbauprojekten, um einen Anstieg des Pkw-Verkehrs möglichst zu vermeiden.
An zweiter Stelle folgt die Verkehrsverlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger, wozu zum Beispiel die Umsetzung von Best-Practice-Projekten in den Bereichen Radmobilität und Fußmobilität beitragen soll. Auch die im Rahmen des Pakets beschlossene Förderung von Carsharing als Ergänzung zum ÖPNV fällt in diese zweite Kategorie. Ein neu eingerichteter Fördertopf für nachhaltige Mobilität bietet für Gemeinden, Unternehmen und Organisationen, die Maßnahmen z. B. in den Bereichen Radmobilität, Fußmobilität und Mobilitätsmanagement umsetzen wollen, eine neue Fördermöglichkeit mit einer Maximalförderung von 75 %. Das emissionsfreie und gesundheitsfördernde Verkehrsmittel Fahrrad soll auch dadurch aufgewertet werden, dass zukünftig über die Verkehrsmeldezentrale Informationen zu Sperrungen im Radwegenetz gemeldet werden und das Landesstatistikamt Astat wichtige Indikatoren zur nachhaltigen Mobilität veröffentlichen soll.
Die dritte Kategorie des Maßnahmenpakets, die „Verkehrsverbesserung“, umfasst vor allem Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität. Südtirol besitzt dank sauberem Wasserstrom das Potenzial, die Elektromobilität – sei es mit Batteriefahrzeugen oder Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeuge – als lärm- und emissionsfreie Alternative zu Benzin und Diesel zu forcieren. Dank der nun eingeführten Kaufprämie von 4.000 € für reine Elektroautos bzw. 2.000 € für Plug-In-Hybride sind Elektroautos, wenn man nicht nur den Kaufpreis, sondern die sogenannten „Total Cost of Owernship“ betrachtet, nun in vielen Fällen insgesamt billiger als Verbrennerfahrzeuge. Damit die Reichweite der Elektrofahrzeuge im Alltag zu keinen Einschränkungen führt, wurde als Teil des Pakets #greenmobilitybz auch der Ausbau eines landesweiten Netzes an Ladestationen beschlossen. In den Garagen der Landesverwaltung sollen Ladesäulen nachgerüstet werden, bei Neubauten und Sanierungen sollen zukünftig generell Vorrichtungen für passende Garagen-Stromanschlüsse vorgesehen werden. Für Ladestationen in Privatgaragen und bei Unternehmen wird es eine Förderung durch das Land von bis zu 1.000 € geben. Für Brennstoffzellen-Fahrzeuge ist der Bau von zusätzlichen Wasserstoff-Tankstellen vorgesehen. Für Unternehmen gibt es zusätzlich zur Förderung von Elektroautos auch eine Förderung für Kleinmotorräder (30 Prozent, bis maximal 1.000 Euro) und Lastenfahrräder (30 Prozent, bis maximal 1.500 Euro).
Mit gutem Beispiel vorangehen werden die öffentlichen Institutionen in Südtirol: Der Fuhrpark des Landes, der Agenturen und Hilfskörperschaften sowie der Schulverwaltung und auch anderer öffentlicher Einrichtungen wie der Gemeinden soll so weit möglich schrittweise auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden, und zwar nach dem Prinzip, dass jeder Kauf von Fahrzeugen, die keinen Elektroantrieb haben, eigens begründet werden muss (Beweislastumkehr).
Ausgearbeitet wurde das Maßnahmenpaket von der von der Landesregierung eingesetzten Arbeitsgruppe „Green Mobility“. Insgesamt stehen für die Umsetzung der #greenmobilitybz-Maßnahmen pro Jahr 10 Mio. € zur Verfügung.
Das Paket #greenmobilitybz wird von einer Kommunikationskampagne begleitet, damit die neuen Fördermöglichkeiten bekannter werden und durch ihre rege Nutzung die Entwicklung Südtirols zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität beschleunigt wird.